RECONNECT : NATURE

Weinviertler Fotowochen 2024

Workshop Michael Goldgruber:  20. – 27.7.2024

Workshop Herwig Turk: 27.7. – 3.8.2024 (abgesagt)

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„Umwelten sind keine passiven Hüllen, sondern eher aktive Vorgänge, die unsichtbar bleiben.“
Marshall McLuhan, Das Medium ist die Botschaft, 1969

In einer Welt, die von Klimawandel, Naturkatastrophen und Kriegen bedroht ist, wird es immer wichtiger den Fokus auf unsere Umgebung, Umwelt, Interaktion mit anderen Menschen und Tieren zu legen. Künstler:innen beschäftigen sich seit vielen Jahren mit diesen Themen. Die genaue Beobachtung und das Analysieren von Vorgängen und Welten, die uns umgeben, sie zu hinterfragen und Lösungsmodelle zu imaginieren, war schon immer ein wichtiger Bestandteil künstlerischen Handelns. Die 36. Weinviertler Fotowochen widmen sich diesem brisanten Thema.

“Environments are not passive wrappings, but are, rather, active processes which are invisible.”
Marshall McLuhan, The Medium is the Message, 1969

In a world threatened by climate change, natural disasters and wars, it is becoming increasingly important to focus on our surroundings, environment and interaction with other people and animals. Artists have been dealing with these issues for many years. Precisely observing and analyzing the processes and worlds that surround us, questioning them and imagining possible solutions has always been an important part of artistic activity. The 36th Weinviertler Fotowochen are dedicated to this burning issue.

alien productions, 2024

Ausstellung des Workshops 36. Weinviertler Fotowochen

Sophie Erlacher, Jakob Grabher, Georg Herder, Petra Lutnyk, Georg Oberweger, Alwa Petroni, Ernest Pointner, Andreas Scherlofsky,  Jens Jakob Thodberg, Eliane Torggler-van Saanen

Ausstellungsansichten von Michael Michlmayr

Workshop mit Michael Goldgruber

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20. – 27.7.2024 . Kursbeitrag: € 280,–

Das Landschaftsbild im Zeitalter globaler ökologischer Krisen

Michael Goldgruber: Jagdhaus. 2021

Der Herangehensweise der künstlerischen Fotografie von Michael Goldgruber entsprechend bietet die Umgebung von Wolkersdorf einen idealen Playground: eine Übergangszone von Natur- und Kulturraum. In einer Welt, in der das Repräsentieren von Landschaft und Natur nicht mehr möglich zu sein scheint, ohne ökologische und globale Krisen mitzudenken, wird bei fotografischen Exkursionen an diesen Übergangszonen zwischen Kultur- und Naturräumen Bildmaterial erarbeitet, das einen Reflexionsprozess über das problematische Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt in Gang setzen soll.

Dabei soll das fotografische Werkzeug je nach persönlichen Vorlieben vom Smartphone, über digitale SLRs und Systemkameras, bis hin zur analogen Fachkamera reichen dürfen. Den Fotokünstler:innen wird es wichtig sein, herauszuarbeiten, welches Werkzeug für die jeweilige fotografische Strategie ideal erscheint, um der Beliebigkeit und Oberflächlichkeit allgegenwärtiger Bilderfluten mit sorgfältiger Aufmerksamkeit entgegenzuwirken.

Nach einer Einführung in seine eigene künstlerische Herangehensweise, deren kunsthistorische Referenzsysteme und seine bevorzugten fotografischen Techniken, wird Michael Goldgruber in diesem Workshop den Teilnehmer:innen sowohl mit inhaltlichen Diskussionsanregungen als auch fotografisch-technischer Expertise zur Seite stehen, um eine spannende Ausstellung mit den entstandenen Fotoarbeiten zu komponieren. Dabei wird auch besonderes Augenmerk auf die entsprechende Bildbearbeitung gelegt, um qualitativ hochwertige digitale Ausdrucke der Bilder erstellen zu können.

The Image of the Landscape in the Age of Global Ecological Crises

In keeping with the approach of Michael Goldgruber‘s artistic photography, the surroundings of Wolkersdorf offer an ideal playground: a transition zone between natural and cultural space. In a world in which it no longer seems possible to represent landscape and nature without taking ecological and global crises into account, photographic excursions to these transition zones between cultural and natural spaces are used to create visual material that is intended to initiate a process of reflection on the problematic relationship between man and his environment.

Depending on personal preferences, the photographic tools will range from smartphones, digital SLRs and system cameras to analog cameras. It will be important for the photo artists to work out which tool seems ideal for the respective photographic strategy in order to counteract the arbitrariness and superficiality of ubiquitous floods of images with careful attention.

After an introduction to his own artistic approach, its art-historical reference systems and his preferred photographic techniques, Michael Goldgruber will support the participants in this workshop with suggestions for discussion as well as photographic-technical expertise in order to compose an exciting exhibition with the resulting photographic works.

Michael Goldgruber. Foto: Petra Rainer

MICHAEL GOLDGRUBER

Geboren 1965 in Leoben (Steiermark / A). Lebt und arbeitet in Thörl (Steiermark) und in Wien.

1986 – 1988 Fotografieausbildung bei Schilling/Riedmann, Wien. 1986 – 1989 ao. Hörer Hochschule für angewandte Kunst (Meisterklasse Ernst Caramelle), Wien. 1985 – 1995 Studium der Kunstgeschichte und Philosophie, Universität Wien. 2007 Österreichisches Staatstipendium für bildende Kunst. 2012 Österreichisches Auslandsstipendium für Fotografie, Cité des Arts, Paris. 2015 Residency für Fotografie, Contretype (Centre d’Art contemporain pour la Photographie á Bruxelles), Brüssel, Belgien. 2015 Prix Photo des „Concours international de la Quatriéme Image“, Paris.

Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. in Wien, Krems, Graz, Linz, Bregenz, Paris, Brüssel, New York, Berlin, Pula, Labin.

Fotobücher, Publikationen u.a. „Bruchzonen“, 2023, Kehrer Verlag, Heidelberg, D.
„Traumland“, 2020, Katalog zur gleichnamigen Einzelausstellung, Landesgalerie NÖ, Krems, Bibliothek der Provinz. „Solid Grounds“, 2012, Metro-Verlag, Wien.

https://www.goldgruber.at

Workshop mit Herwig Turk

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27.7. – 3.8..2024 . Kursbeitrag/Fee: € 280,–

Gefüge. Künstlerischer Feldversuch in Wolkersdorf

Herwig Turk: Zeichentisch, 2023

Wolkersdorf ist aus einem Markt entstanden und war immer wieder ein Grenzgebiet verschiedener geopolitischer Einflusssphären. 1866 bildete z.B. der Rußbach die Demarkationslinie zwischen Preußen und Österreich – und Wolkersdorf war somit in einen nördlichen preußischen und einen südlichen österreichischen Teil geteilt.

Über Generationen haben sich Bewirtschaftung, wechselnde Besitzverhältnisse, politische und ökonomische Rahmenbedingungen in das Gelände eingeschrieben. Wolkersdorf ist stark vom Wandel betroffen, der sich in den geopolitischen, gesellschaftlichen und auch ökologischen Veränderungen zeigt. Durch die Verknüpfung von künstlerischen Kompetenzen und Disziplinen in der Workshopgruppe, den vorhandenen Archiven und dem lokalen Wissen der Bewohner:innen versuchen wir die Basis für künstlerische Produktionen zu schaffen, die sich mit dem Ort verbinden und auf oft übersehene Potentiale verweisen.

Der Workshop hat zum Ziel, durch verschiedene Interaktionen vor Ort – mit menschlichen wie nicht-menschlichen Akteur:innen – die Gegend zu erkunden und die Landschaft aufzunehmen. Landschaft könnte dabei wieder als etwas anderes als eine Ressource in den Blick geraten, nämlich als „veränderliche Gefüge von Menschen und Nichtmenschen – all die entscheidenden Aspekte gemeinschaftlichen Überlebens.“ (Anna Lowenhaupt Tsing)

Interviews, Geschichten, Fotos, Videos, Tonaufnahmen, Materialproben und persönliche Beobachtungen werden zu einer dichten Erzählung verwoben, in der sich Dinge berühren, Wesen begegnen und immer neue Verbindungen entstehen. Neugierde, Offenheit und das Interesse am gemeinsamen Erkenntnisgewinn sind in diesem Workshop vorrangig.

Batch. Artistic Field Experiment in Wolkersdorf

Wolkersdorf grew out of a market town and has always been on the border between different geopolitical spheres of influence. In 1866, for example, the Rußbach formed the demarcation line between Prussia and Austria—and Wolkersdorf was thus divided into a northern Prussian and a southern Austrian part.

Over generations, cultivation, changing ownership, political and economic conditions have left their mark on the terrain. Wolkersdorf has been strongly affected by change, which is reflected in geopolitical, social and ecological changes. By linking artistic skills and disciplines in the workshop group, the existing archives and the local knowledge of the residents, we try to create the basis for artistic productions that connect with the site and point to often overlooked potentials.

The workshop aims to explore the area and record the landscape through various interactions on site—with human and non-human actors. In doing so, landscape could once again come into view as something other than a resource, namely as a “changing structure of humans and non-humans—all the crucial aspects of communal survival.” (Anna Lowenhaupt Tsing).

Interviews, stories, photos, videos, sound recordings, material samples and personal observations are woven into a dense description where things touch, beings meet and new connections are constantly emerging. Curiosity, openness and an interest in gaining knowledge together are paramount in this workshop.

Herwig Turk. Foto: Peter Putz

HERWIG TURK

Geboren 1964. Lebt und arbeitet in Wien.
Er untersucht unter dem Thema Landschaft als Labor die Wahrnehmung und Nutzung von Landschaft.

Seit Ende 2016 stehen Wildflüsse in den Alpengebieten und im neuesten Projekt die Donau südöstlich von Wien und in Linz im Fokus seiner Arbeiten. Dabei geht es immer wieder um die untrennbare Verwicklung menschlicher Aktivitäten und Nutzungsinteressen, welche sich in die Landschaft einschreiben und die Kreisläufe modifizieren, oft auf so gravierende Weise, dass massiven Störungen und Überformungen daraus resultieren.

Seit 2021 arbeitet Herwig Turk gemeinsam mit Zdravko Haderlap an dem Projekt „Kulturlandschaft als Fenster zur Zeit und als politische Landschaft”, in dem verschiedene Wissenschaftler:innen und Künstler:innen eingeladen werden, einen Blick auf ein unscheinbares Stück Alpenwiese zu werfen. Durch diesen multiperspektivischen Blick entwickeln sie künstlerische Forschung, die von der geologischen Stratifikation, über die Geschichte der Bäume, der angesiedelten Familien und der Bewirtschaftungsmodelle bis zur Widerstandsliteratur reicht, die rund um diese Wiese entstanden ist. Lokales und akademisches Wissen reichert sich gegenseitig an und wirft einen analytischen Blick auf die Landschaft, die seit Jahrhunderten kultiviert und modifiziert wird und in der globale Effekte wie Klimawandel und Wirtschaftswandel Spuren hinterlassen haben. (https://landschaftlesen.net)

https://lueckenraum.at/
https://www.herwigturk.net/

Allgemeine Informationen

Anmeldung / Einschreibung

Bitte die Anmeldung per Post oder email bis spätestens 10.7.2024 an FLUSS – NÖ Initiative für Foto- und Medienkunst, Schlossplatz 2, A 2120 Wolkersdorf einsenden. Ab fünf Teilnehmer*innen kommt der Kurs zustande. Aus Raumgründen und zur Gewährleistung einer guten Betreuung ist die Teilnehmer*innenanzahl nach oben ebenfalls beschränkt. Von der Aufnahme werden die Teilnehmer*innen so rasch wie möglich verständigt.

Kursort / Kursgebühr / Material

Kursort: Schloss Wolkersdorf großer Saal und Galerie 1, Schlossplatz 2, A 2120 Wolkersdorf Kursgebühr: Euro 280.–
AKTION bei Anmeldungen bis Ende Mai: 10 % ermäßigte Kursgebühr: 252,- Euro
Seminarräume und Labor stehen den Teilnehmerinnen während der Kursdauer unentgeltlich zur Verfügung. Spezielle Materialien sind mitzubringen. Die Kursteilnehmerinnen werden gebeten, wenn möglich auch ihre eigenen Laptops und Kameras zu verwenden. Die Kosten für Anreise und Unterkunft sind nicht in der Kursgebühr enthalten.

Einzahlung der Kursgebühr

Die Kursgebühr bitte bis spätestens eine Woche vor Kursbeginn einzahlen, nur bei rechtzeitiger Bezahlung der Kursgebühr ist der Studienplatz gesichert. IBAN: AT76 2011 1220 1227 0100 BIC: GIBAATWWXXX

Rücktritt / Stornierung

Rücktritt vor Kursbeginn: Bereits bezahlte Kursgebühr wird rücküberwiesen. Rücktritt nach Kursbeginn: Eine Rückerstattung von anteiligen Kursgebühren ist nicht möglich.

Versicherung

Der Veranstalter haftet nicht für Unfälle, Diebstähle oder Schäden aller Art, die sich während des Unterrichts ereignen.

Sonstiges

Der Kursort Wolkersdorf ist mit den S-Bahnlinien S2 und S7 von Wien Mitte erreichbar, die Anfahrt mit dem Auto ist über die Brünnerstraße oder A5 Richtung Brünn möglich. Falls Sie für die Kursdauer ein Quartier in Wolkersdorf benötigen, senden wir Ihnen gerne eine Liste von Unterkunftsmöglichkeiten zu. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an FLUSS – NÖ Initiative für Foto- und Medienkunst, Schlossplatz 2, A 2120 Wolkersdorf, info@fotofluss.at  Tel: +43 676 5033688 (Mo-Do 10-14 Uhr)